Wollenberger Funkamateure zu Besuch bei der Bundeswehr
07.06.2009
Die Bundeswehr lud ein zum "Tag der offenen Tür" der "Kurmark-Kaserne" in Storkow. Der Andrang an der Wache ließ erkennen, dass diese Einladung gerne angenommen wurde. Viele Familienangehörige waren gekommen, um "ihren Soldaten" an seiner Wirkungsstätte zu besuchen. Man sah jene heute demzufolge auch statt mit geschulterter Waffe mit dem Kind auf dem Arm durch die Kaserne marschieren. Nun sind öffentliche Besuche in Bundeswehrobjekten nichts Neues mehr, aber hier ist neben mehreren kleinen Dienststellen auch das Führungsunterstützungsbataillon 381 stationiert. Ausgerüstet u.a. mit modernster Satellitenfunktechnik, trägt es den Anforderungen für einen globalen Einsatz der Bundeswehr im Rahmen von EU-, NATO- und UNO-Missionen weitestgehend Rechnung.
Dieses noch junge Truppenteil weckte schon länger das Interesse von uns Funkamateuren. Eigens deshalb wurde für uns ein Vortrag organisiert. Der Stellvertreter des Kommandeurs, Oberstleutnant Stoof, erläuterte uns anschaulich die Aufgabenstellung und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Führungstätigkeit, die Komplexität des Zusammenwirkens, die technische Ausrüstung und das Personal. Vorbei die Zeit der Morsetaste, des ratternden Fernschreibers und des langwierigen Aufbaus von schweren röhrenbestückten Funkgerätesätzen. Der Generationssprung in der (militärischen) Kommunikationstechnik der letzten Jahrzehnte ist enorm. PC, Laptop, Digital- und Satellitenfunk sowie Videoübertragungen prägen das Bild der heutigen Nachrichtentruppen.
Nach dem Vortrag gab es erst einmal eine zünftige, schmackhafte Erbsensuppe aus der Gulaschkanone.
In den Vorführungen und Ausstellungen konnten wir uns "hautnah" mit der Praxis vertraut machen. Erstaunen erregte auch ein kleines Gerät in etwa doppelter Laptopstärke, mit dem man innerhalb weniger Minuten über Satellit die Führungsstelle vom Einsatzort auch in mehreren tausend Kilometer Entfernung per Tele- und Videofon erreichen kann. Diese und andere gezeigte Technik ließen das Herz jedes Funkamateurs höher schlagen. Man konnte sich hier eine Menge Anregungen für den Amateurfunk holen. Neben der Nachrichtentechnik hatte man ein Luftabwehrsystem gegen tieffliegende Ziele (Roland) aufgebaut.
Die beiden Gerätesätze für die Satellitenkommunikation und der 1kW-Kurzwellensender weckten nicht nur unser technisches Interesse.
Dazu kam noch, dass es in den Gesprächen mit dem Stationspersonal kein Tabu gab und diese meist in eine Fachsimpelei ausarteten. Als wir von unserem "Sonderobjekt 301" berichteten, war sofort Interesse an unserem "Museum zum Anfassen" geweckt worden. Wir haben sie zu einem Gegenbesuch nach Wollenberg eingeladen.
Wolfgang, DL6UDF
Bunker Wollenberg